Wer sich mit Graffiti auf Zügen auch nur im Ansatz beschäftigt, dem dürfte der Name RAZOR nicht unbekannt sein. Ein – wenn nicht sogar DAS Urgestein im deutschen Trainwriting. Seit mittlerweile mehr als zwei Dekaden sieht man seine einzigartigen Panels durch die Europa rollen.
Wir hatten die Gelegenheit, Razor unsere 13 Fragen zu stellen.
Hallo RAZOR! Stell Dich doch bitte kurz vor.
RAZOR cos (colors on steel) crew since 1992.
Ich stelle mich am liebsten mit meinen Bildern vor, die ich in kurzer Zeit,
aber mit einer längeren Vorbereitung umsetze und jedem schenken möchte.
1. Vielleicht kurz zu uns hier: Wie und wann hast Du uns (Hombre & Boogie) zum ersten Mal wahrgenommen?
Den ersten Hombre Charakter sah ich neben ein Can2-Piece, ich dachte nur ooooohhhhh die Beiden malen auf Augenhöhe. Genauso wie mit den Boogie Bildern, irgendwann waren sie da und ich dachte nur, die Illustratoren übernehmen jetzt das Feld. 🙂
2. Welche Rolle spielt Deine Profession in Deinem Privatleben? (negative Aspekte deiner Profession)?
Du weißt, es ist dieses Doppelleben als illegaler Graffitimaler. Keiner soll es wissen, was Du wirklich machst. Die Familie darf es nicht wissen, die Leute in der freien Wirtschaft dürfen es nicht wissen, sonst ist deine Karriere im Arsch. Also sucht man sich ne Handvoll Leute, mit denen man seine Leidenschaft teilen kann und die dich dann auch wirklich kennen.
Mich flasht der Graffitikram immernoch, sobald ich Ruhe und Zeit habe beschäftige ich immernoch gerne damit.
Ich versuche nur die positiven Aspekte beim Graffiti auszuleben.
3. Hast Du Vorbilder/Idole
Ich begeistere mich gerade für die Zeichnungen von Jack King Kirby.
Ich mag die Dynamik, die Power und die harten Kontraste, die in seine schwarz-weiß Bilder stecken. Außerdem mag ich dieses Storyteller Ding… Das finde ich gerade sehr inspirierend.
4. Was würdest Du gern besitzen?
Mehr Zeit! Mehr Langeweile oder mehr richtige Erkenntnisse.
Ich bin gar nicht so scharf auf Besitztümer.
Meine Formeln hierfür:
Mehr Besitz = mehr Arbeit = weniger Graffiti 🙁
Nichts Besitzen = weniger Arbeit = mehr Feizeit für Graffiti.
Mein Gedanke für den nächsten Dis-Spruch neben mein Piece wäre hierfür:
„Du besitzt ein Porsche, aber hast ein Style wie ein Ford Polo“
5. Dein bestes Reiseziel bisher?
Rom, obwohl die Kurzreisen mit Round und den Jungs hier in Norddeutschland
gefallen mir am besten.
6. Backpacker oder 5 Sterne?
2 Sterne Hotel in der City, reicht.
7. Rock, Rap or Elektro?
Rap mit elektro Beats. 🙂
8. Low Carb or Candy Madness?
Low Carb vor dem Malen, Candy Madness nach der Aktion.
9. Fussball oder Wrestling?
Fußball
10. Your 5 daily essentials?
– Einmal zum Bahhof und zur Line fahren
– Zeichnen
– Stundenlang Bilder anschauen
– Sport
– Friends
11. Lieblingsfilm?
Rambo 1 (First Blood)
12. 5 Alltime favorite songs?
– Elektro Kardiogramm (Kraftwerk)
– Brand new Funk (Jazzy Jeff, Fresh Prince)
– White Lines (Grandmaster Flash, Melle Mel)
– Killa Squad (No Remorze)
– Serve Tea than murder (Hardnoise)
13. Was soll die Zukunft bringen, persönlich und global
Ich werde bald dreimal so alt sein wie die Checker in den Yards, wenn ich nicht
langsam damit aufhöre. Also aufhören. Oder? Ach!!! Naja, aber ein Piece geht ja noch. 🙂
Global wird dieses Internet-Ding die Welt auf den Kopf stellen und
hoffentlich alles verbessern.
photo credits: ©Razor COS